Die Brennessel


Veröffentlicht am 29.05.2025






Steckbrief:



Andere Namen für Brennessel: Große Brennessel, Saunessel, Donnernessel, Hanfnessel, Nettel
Botanischer Name: Urtica dioica (Große Brennessel) oder Urtica urens (Kleine Brennessel)
Pflanzenfamilie: Brennnesselgewächse = Urticaceae
Wuchs-Art der Pflanze: Mehrjährige Pflanze
Sammelzeit: Blätter März bis August, Samen: Frühherbst
Verwendete Pflanzenteile: Kraut, Samen, Wurzel
Beim Anbau/ Aussat im Garten: Aussaatzeit / Pflanzzeit ab März bis Ende April
Blütezeit: Juni - Oktober
Erntezeit: Juni - September
Wuchshöhe: bis 1,5 m
Standort im Garten: halbschattig bis sonnig mit nährstoffreichen und feuchten Böden
Vorkommen in der Natur: Nährstoffreiche Standorte im Umkreis von Siedlungen, am Waldrand und Auenland





Systematik von Urtica dioica


Woher die Brennnessel ihren Namen hat, wissen vermutlich alle, die bereits Kontakt mit der Brennnessel hatten. Sie besitzt an ihren Blätter (auf der Unterseite) als auch an den Stängel die sogenannten Brennhaare. Bei Berührung brechen diese Brennhaare ab, wodurch die darin enthaltenen Säuren freigesetzt werden und zu Juckreiz führen, der mitunter in Quaddeln enden kann. Bei den Säuren handelt es ich um Ameisensäure und Kieselsäure.

Die botanische Bezeichnung "Urtica" bezieht sich auf das Brennen der Nessel: die Vokabel "urere" steht für "brennen". Der Zusatz dioica - zweihäusig - hingegen ist ein Begriff aus der Botanik und bezieht sich auf die Tatsache, dass es bei Brennnesseln männliche und weibliche Pflanzen gibt.
Die Silbe Nessel hingegen stammt aus dem Althochdeutschen - Nezila - und wird mit "kratzen" oder "jucken" übersetzt und spielt ebenfalls auf das brennende Gefühl an, das man bei Berührung der Brennnessel auslöst

Die Große Brennnessel (Urtica diocia) bildet mit weiteren Arten und Gattungen eine eigene Pflanzenfamilie. Die Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae) umfasst mehr als 2.500 Arten, die in 56 Gattungen untergliedert werden. In Mitteleuropa sind es jedoch eher die Große und die Kleine Brennnessel (Urtica urens) sowie die Pillenbrennnessel die verwildert angetroffen werden können.



Herkunft und Vorkommen der Brennnessel


Sowohl die Große als auch die Kleine Brennnessel haben ihren Ursprung in Mitteleuropa. Da beide einen recht hohen ökologischen Toleranzbereich haben, sind sie heute bis weit nach Asien, Nordeuropa und Nordamerika verbreitet. Gelegentlich sind die Pflanzen auch in Südeuropa verwildert anzutreffen, wenngleich dort nur vereinzelt.
Brennnesseln wachsen überall dort, wo nährstoffreiche bzw. stickstoffreiche Böden mit ausreichender Feuchtigkeit vorhanden sind. Die Pflanze gilt daher als Stickstoffanzeiger. Sie ist häufig an Waldrändern, stickstoffreichen Brachflächen, an Rändern von Kulturparks oder in der Nähe von Teichen, Tümpeln und Flussrändern verwildert zu finden. Dort bilden sie meist regelrechte Brennnesselfluren, die meist zusammen mit Giersch auftreten.




Charakteristik



Blätter

Das wohl charakteristischste Merkmal sind die Blätter der Brennnessel. Die bis zu 20 cm langen und bis zu 15 cm breiten Laubblätter sind auffallend gesägt, leicht herzförmig und spitz zulaufend. Die Blattoberfläche ist stark strukturiert. Die Blattnerven sind auffällig und verlaufen in Halbbogen von Blattseite zu Blattseite. Sowohl die Blätter als auch der Stängel enthalten die berüchtigten Brennhaare, die aus Kieselsäure bestehen und Ameisensäure enthalten. Junge Brennnesselblätter können manchmal mit den Blättern der roten oder weißen Taubnessel verwechselt werden.


Blüten

Die Blütezeit beginnt meist Ende Juni und reicht bis weit in den Oktober hinein. Dort bildet die Brennnessel dezente und schmucklose Blüten aus, die in einer Rispe angeordnet sind. Die Blütenfarbe kann zwischen cremeweiß, grün bis hellbraun variieren. Brennnesseln sind immer getrennt-geschlechtlich. Die weiblichen Blüten hängen in der Regel, wohingegen die männlichen Blüten aufrecht stehen. Die einzelnen Blüten selbst sind optisch schwer wahrzunehmen, da sie meist nicht größer als 1,5 mm werden.


Früchte

Im Anschluss an die Blüte bildet die Brennnessel während der Fruchtreife etwa 1 mm lange grüne Nussfrüchte aus, die jeweils einen Samen enthalten. Die Samen sind meist eiförmig und ebenfalls grünlich gefärbt. Brennnesselsamen werden meist durch Vögel oder auch durch Wind ausgebreitet.




Brennnessel - Anbau, Aussaat und Pflege


Es ist auch möglich Wildpflanzen im eignen Garten zu kultivieren, bzw. anzubauen. Entweder sammelt man die Samen aus der Wildnis oder man kann sie auch käuflich im Internet erwerben.

Wenn man dies tun möchte, sollte man bei der Brennessel folgendes beachten:


Standort

Die Große Brennnessel fühlt sich sowohl an halbschattigen als auch an sonnigen Standorten wohl, wobei volle Sonne vermieden werden sollte. Optimal erscheinen zudem nährstoffreiche, humose und feuchte Böden. Ein Boden der zu Staunässe neigt ist jedoch nichts für die Nessel, da sonst das Wurzelwerk faulen würde.


Aussaat

Brennnessel können direkt ins Gartenbeet gesät werden. Eine Vorkultur ist zwar möglich, aber nicht erforderlich. Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat ist von Ende März bis Mitte Mai. Es ist auch möglich die Samen bereits im späten Herbst auf das Beet aufzubringen. Da viele Vögel jedoch Gefallen an den Samen finden, sind die Frühjahrsmonate vorzuziehen. Außerdem werden mindestens 10 Grad benötigt, damit die Samen beginnen zu keimen. Die Brennnesselsamen können direkt auf der Erde aufliegen oder nur ganz leicht in den Boden angedrückt werden. Die Pflanze ist ein Lichtkeimer. Da die Pflanzen im späteren Verlauf sehr hungrig werden, sollte zwischen den Pflanzen ein Abstand von mindestens 25 bis 35 cm eingehalten werden. Nach Ausbringen des Saatguts erscheinen die Samen in der Regel nach etwa 10 bis 14 Tagen.

Topfkulturen: Es ist auch möglich Brennnesseln in Töpfen zu halten, um sie auf dem Balkon oder auf der Terrasse zu kultivieren. Hierfür sollten jedoch breite und tiefe Töpfe gewählt werden, da die Brennnessel recht hoch wird und die Wurzeln Platz brauchen.


Düngen

Soll eine reiche Ernte erzielt werden, so ist auf eine gute Stickstoffversorgung zu achten. Brennnesseln sind Kräutern mit hohem Nährstoffbedarf. Kompost kann, insofern vorhanden, im Frühjahr in die Erde untergemischt werden. Nach Möglichkeit sollte ein organischer Stickstoffdünger mit Langzeitwirkung eingearbeitet werden. Gute Düngemittel sind beispielsweise Hornspäne oder Hornmehl. Bei Topfkulturen sollte etwa alle drei bis vier Wochen ein stickstoffbetonter organischer Dünger verabreicht werden.


Gießen

Auf eine gute Wasserversorgung muss dringend geachtet werden. Brennnesseln lieben feuchte Standorte und haben nur eine kurze Toleranz gegenüber Trockenheit. Der Boden sollte am besten immer leicht feucht sein. Staunässe ist dabei zu vermeiden. Eine gute Möglichkeit Wasser pflanzenverfügbar zu speichern, ist die Beimischung von Blähton.


Überwintern

Die Brennnessel ist winterhart und hat eine hohe Frosttoleranz. Es sind keine Maßnahmen erforderlich.


Ernte

Will man Brennnesseln als Küchen- oder Heilkraut nutzen, so erntet man die Blätter am besten, wenn man von unten nach oben streicht. Wird in entgegengesetzter Richtung geerntet, so besteht die Gefahr, dass man sich an die Brennhaare verbrennt. Man kann beim Ernten aber auch einfach Gartenhandschuhe anziehen um sich davor zu schützen.
Doch egal ob eigene Kultur im Garten, oder ob man wilde Brennessel erntet, sehr gesund und vielfältig ist die Brennessel auf jeden Fall!




Verwendungsmöglichkeiten der Brennessel



Bevor wir zu den Heilwirkungen kommen, schauen wir uns erst einmal an wie man die Brennessel im Garten verwenden kann und was man damit selber noch so herstellen kann.


Brennnessel im Garten

In Gärten, die gern naturnah bewirtschaftet werden, sind Brennnesselbrühe und Brennnesseljauche wohlbekannt. Während die Brühe meist zur Bekämpfung von Schädlingen wie Blattläusen und Pflanzenstärkungsmittel verwendet wird, dient die Jauche als organischer Stickstoffdünger.
Für die Herstellung einer Jauche werden frische Brennnesselblätter in Wasser eingelegt (pro Liter bis zu 5 große Pflanzen). Das Gefäß in dem sich die Flüssigkeit befindet muss täglich umgerührt werden, damit der Gärprozess ordnungsgemäß abläuft. Bis die Gärung abgeschlossen ist, können bis zu 6 Tage vergehen. Der Geruch lässt sich übrigens durch die Beimengung von Urgesteinsmehl oder Zeolithmehl deutlich verringern.



Verwendung in der Küche:


Blätter:

Die Brennessel ist eine alte Gemüsepflanze, deren Blätter meistens wie Spinat zubereitet gegessen wurden. Man nutzte die Blätter aber auch für Eierspeisen und Teigmantelgerichte, als Würzkraut und als Grundlage für Gemüsesäften und Sauce sowie als Aroma für Getränke wie Bier und Tee. Man kann aus den Brennessel weitere Gemüsegerichte, Füllungen und Pesto bereiten. Die Triebspitzen und zarten Blätter müssen für etwa 3 Sekunden blanchiert, fein gewiegt oder vorsichtig mit einem Nudelholz abgerollt werden, damit sie ihre Brennhaare verlieren. Danach dann etwas unter fließenden Wasser abwaschen und trocken tupfen. Dann eignen sie sich auch roh für allerlei Salate. Dazu können diese dann klein geschnitten und hinzugefügt werden. Aber auch zu gekochten Essen kann die Brennessel als Würzkraut verwendet werden. Will man das die gesunden Inhaltsstoffe alle weitestgehend erhalten bleiben, fügt man die klein geschnittenen Blätter erst am Ende - nach dem Kochen - hinzu und rührt diese unter. Die Blätter passen zu Gemüse, aber auch zu Kartoffeln, als auch in Suppen oder Eintöpfe. Auch für Kräuterbutter oder für Kräuterquark (egal ob vegan oder nicht vegan) lassen sich die klein geschnittenen Blätter verwenden.
Auch bekannt sind die Blätter in getrockneter Form für Teezubereitungen. Denn Brennesselblätter lassen sich an einem luftigen Platz gut trocknen und als Mineralstofflieferant für den Winter gut aufbewahren. Früher hat man Brennesselblätter abgekocht und in Salz eingelegt als Milchgerinnungsmittel zu Käseherstellung benutzt. Ansonsten einfach die getrockneten Blätter zerbröseln und in einem luftdichten Gefäß - am besten aus Glas oder Kunststoff aufbewahren.

Ein bekanntes Rezept ist ja die allseits bekannte Brennnesselsuppe.
Diese lässt sich recht einfach zubereiten und wird häufig im Frühjahr auch gegen Frühjahrsmüdigkeit gegessen. Sie besteht neben Brennnesselblättern aus roten Zwiebeln, Kartoffeln, Brühe, Créme fraiche und Butter. Die Blätter werden zunächst mit den Zwiebeln in Butter kurz angebraten und anschließend in den Suppentopf gegeben. Neben Salz und Pfeffer können Gewürze wie Knoblauchpulver, Estragon und Petersilie für ein geschmackliches Highlight sorgen. Aber natürlich kann man auch eine vegane Variante dieser Suppe zubereiten.

Wer gern Spinat isst, kann statt diesem auch gern mal Brennnesselblätter probieren. Die Blätter der Brennessel lassen sich nämlich genauso zubereiten und stehen geschmacklich dem Spinat in nichts nach. Der Brennnesselspinat kann, wenn gewünscht, auch mit Milch, Sahne oder Kokosnussmilch vermischt werden um eine rahmige Note zu erhalten. Zusammen mit Kartoffeln und Rühreiern ist ein solcher Spinat eine Delikatesse.

Liebhaber von Pasta können sich auch einem Brennnesselpesto versuchen. Neben Pinienkernen oder Walnüssen, werden ein hochwertiges Öl, Salz, Zitronen und zermörserte Brennnesselblätter benötigt. Ein solches Kräuterpesto ist in Wildkräuterkreisen sehr beliebt.

Die schmerzenden Brennhaare werden durch Kochen, Dünsten oder Trocknen hier ebenfalls unschädlich gemacht. Auch das Pürieren in einem Mixer zerstört die Haare des Krauts, so dass sich Smoothies oder Säfte problemlos zubereiten lassen.


Samen:

Diese lassen sich Geröstet und getrocknet als Trockengewürz verwenden. Sowohl die noch grünen Samen, von Juli bis August, als auch die reifen Samen im Frühherbst, kann man in Kräuterkäse oder anderen Aufstrichen geben.
Ernten sollte man den Samen an warmen Sommertagen, um zu verhindern, dass Schimmelbildung auftritt. Idealerweise sammelt man die weiblichen Samen, die sich in ihrem Aussehen von den männlichen unterscheiden. Männliche Samen sind bedeutend heller und besitzen nur einige wenige Samen, während die weiblichen sich dunkler darstellen und regelrechte kleine hängende Polster bilden. Je reifer die Nüsschen sind (also je dunkler), umso höher ist der darin enthaltene Nährstoffgehalt.


Blütenknospen:

Im Frühsommer lassen sich die Blütenknospen gut für einen Salat nutzen.


Wie schmeckt Brennessel eigentlich?

Die Brennessel ist im Grundgeschmack spinatartig, jedoch aromatischer und würziger. Die Samen haben einen nussigen Geschmack.




Verwendung der Brennessel als Heilkraut



Innerliche Anwendungen:


Viele der heutigen Anwendungen waren bereits im Mittelalter lange bekannt. Da die Brennnesseln häufig in der Natur verwildert zu finden waren und nichts kosteten, waren sie ein begehrtes Hausmittel für viele Alltagsbeschwerden.
Brennesseln wurden für viele äußere und innere Beschwerden verwendet. Aufgebrühte Brennnesselblätter waren im Kräuterbuch von P.A. Mattioli bei Alltagsbeschwerden wie Seitenstich ein probates Mittel. Die zerstoßenen Blüten wurden ebenfalls in einem Sud erwärmt und bei Harnverstopfungen genutzt. Ein Arzneiwein aus Brennnesselblättern oder zermahlene Samen, die in Honig oder einem Mus (Latwerg) eingekocht wurden, sollen bei hartem Bauch und Darmbeschwerden geholfen haben.
Auch die Äbtissin Hildegard von Bingen beschrieb die Brennnessel in ihrem Buch Physica. Dort wurde das Heilkraut jedoch fast ausschließlich als Gemüse empfohlen, dass der Reinigung des Magens dienlich ist und dem Magen den Schleim wegnimmt. Vom rohen Verzehr hielt Hildegard, aufgrund der Rauheit der Nessel, jedoch wenig.


Heilwirkungen:

Die ganze Pflanze wird einschließlich der Samen zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden und Verdauungsleiden verwendet. Die leicht Harntreibende Wirkung wirkt positiv bei Nierenleiden. Volkmedizinisch wird sie innerlich zur Blutbildung und zur Erhohung der Enzymproduktion der Bauchspeicheldrüse verabreicht. Die Brennessel wird auch bei Gallenlerkrankungen eingesetzt.
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Inhaltsstoffe der Brennessel sind:

1 - 2 % Flavonoide (überwiegend Quercetin, Kämperol, und Isorhamnetin), Fett und Kohlenhydrate, viel Magnesium, Kalium, Eisen, Phosphor und Siliizium in Form der löslichen Kieselsäure, reich an Eiweiß und Vitamine A, C, E., Ameisensäure, Gerbsäure, Chlorophyll, Gallussäure, Histamin

In den Samen: etwa 30 % fettes Öl (besonders Linolsäure), viel Vitamin E (bis zu 0,1 %), Schleimstoffe und Carotinoide.


Heutige medizinische Verwendung der Brennnessel

Die Brennnessel ist in den letzten Jahren als Naturheilmittel wieder sehr stark in den Fokus gerückt. Sie wird heute vor allem bei Harn- und Nierenbeschwerden, zur Anregung des Stoffwechsels sowie bei Verdauungsbeschwerden verwendet.
Die Heilwirkung der Brennnessel hängt mit den in der Pflanze enthaltenden Inhaltsstoffen zusammen. Das Heilkraut enthält vor allem Flavonoide, Phytosterole zahlreiche Mineralstoffe wie Kieselsäure, Kalium und Eisen sowie Carotinoide und Acetylcholin.

Die Brennnessel hat daher unterschiedliche Wirkungen, die sich wie folgt zusammenfassen lassen:


- blutreinigend,
- blutbildend,
- blutstillend,
- entzündungshemmend
- harntreibend (aquaretisch)
- Haarwuchsfördernd,
- krampflösend
- immunsystemstimulierend
- schmerzlindernd (analgetisch)
- Stoffwechselfördernd,



Diese Wirkungen spielen für die Behandlung oder begleitende Therapie für folgende Beschwerden und Krankheiten eine Rolle:


- Appetitlosigkeit
- Bluthochdruck
- Diabetes (unterstützend)
- Durchfall
- Frühjahrsmüdigkeit
- Harnwegsentzündungen
- Harnleitungsstörungen
- Nierengrieß
- Nierenschwäche
- Prostatavergrößerung
- Reizblase
- Gicht
- Rheuma
- Magenschwäche
- Menstruationsbeschwerden
- Nesselsucht
- Hautjucken
- Störungen und Beschwerden der Galle
- Verstopfung
- möglicherweise Prostatakrebs



Wissenschaftlich wird die Verwendung der Brennnessel bei der Behandlung von Prostatakrebs diskutiert. In Laborversuchen wurde beobachtet, dass Brennnesselextrakte den Zelltod (Apoptose) von Tumorzellen eines Adenokarzinoms einleiten können. Die Inhaltsstoffe der Brennnessel sind imstande die Mitochondrien der Karzinomzelle unschädlich zu machen, so dass sie dadurch keine Energie mehr enthält und folglich abstirbt. Andere Studien untersuchen, inwieweit sich Brennesselextrakte bei Brustkrebs einsetzen lassen. Erste Ergebnisse weisen zumindest in die Richtung, dass die häufige Einnahme von Brennnesselprodukten das Risiko der Bildung von Brustkrebszellen reduzieren kann.

Als Darreichungsformen kommen heute vor allem Tees, Tinkturen, Presssäfte, homöopathische Auszüge oder Öl. Verwendung finden dabei vor allem die Blätter, die Wurzel (Urtica radix) und zunehmend auch die Samen bzw. Früchte der Pflanze.

Als Hausmittel genießt der Brennnesseltee einen guten Ruf. Für die Zubereitung eines Tees werden etwa 2 Teelöffel Brennnesselblätter mit 250 ml kochend heißem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte etwa 8 bis 10 Minuten ziehen. Pro Tag werden zwei bis vier Tassen Tee empfohlen, die am besten abgekühlt und in kleinen Schlücken getrunken werden. Nach 6 Wochen Anwendung sollte eine Pause von etwa 2 bis 3 Wochen eingelegt werden.

Wird der Brennnesseltee zur unterstützenden Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Rheuma oder Harnbeschwerden, so kann auch eine Teemischung bestehend aus Brennnesseln, Ackerschachtelhalm und Löwenzahn hilfreich sein.


Hier noch einige konkrete Zubereitungen mit Dosierung:

Brennnesseltee: Blätter oder Wurzel

Aufguss. 1-2 TL pro Tasse, 7-10 Min. ziehen lassen, 3 Tassen täglich; Kur: 4-8 Wochen


Brennnesselwein:
Frische Brennnesselblätter klein schneiden, eine durchsichtiges Glas damit zu zwei Dritteln füllen und mit Rotwein aufgießen. Am Fenster 3-4 Wochen ziehen lassen. Dann ab-sieben und einen Schuss Korn dazugeben, kühl lagern. Ca. 6 Monate haltbar, 2- 3x täglich 1 Likörglas trinken, 4 - 6 Wochen lang.


Brennnesselsaft:
Als Frühjahrskur: aus frischem Brennnesselkraut gepresst (oder gekauft), 2-3 Wochen lang.


Behandlungen bei Krankheitssymptome:


-- Blätter:

- Rheuma, Gicht, neuralgische Beschwerden, Ischialgie:
Brennnesseltee, oder Saft als Frühjahrkur zur Entschlackung und Entgiftung des Körpers. Jeweils ca.4 Wochen lang. Kann anfangs Beschwerden auslösen durch die Harnsäure lösende Wirkung. Aus dem Brauchtum stammt das Auspeitschen der betroffenen Körperregionen mit frischen Brennnesseln.


- Blutreinigung und Entschlackung:
Mit Brennnesseltee, aber vor allem mit Brennnesselsaft: mit 1 Esslöffel pro Tag starten, jeden Tag einen Esslöffel mehr verwenden. Bis auf 10 Esslöffel steigern und danach täglich 1 EL weniger verwenden. Dauer: 3 Wochen insgesamt. Den Saft mit Wasser oder Buttermilch gemischt trinken, die Tagesdosis verteilt über den Tag zu sich nehmen.


- Blasenbeschwerden, Blasenentzündung, zur Nierenstärkung in der Schwangerschaft
Teemischung aus Birke, Brennnessel und Schachtelhalm: pro Tasse 2 Teelöffel verwenden, 10 Min. ziehen lassen, 2 -3 Tassen täglich trinken, 3 Tage länger trinken als die Beschwerden anhalten.


- Eisenmangel, Blutarmut (auch Menstruationsbedingt) und Erschöpfungszustände
Die Brennnessel wirkt Blut bildend und fördert die Eisenaufnahme. Mit Brennnesselwein oder -tee eine Kur über 4-6 Wochen machen. Nach 2 Wochen Pause wiederholen Außerdem viele Brennnesselgerichte essen. Brennnesselsamen geben zusätzlich Kraft.



-- Wurzel:

- Prostata- und Miktionsbeschwerden, Prostatavergrößerungen
Brennnesseltee aus der Wurzel (3 Tassen täglich) oder Tinktur als Kur (2x 15 Tropfen). Reduziert die Anzahl der Blasenentleerungen, stärkt die Blase und die Prostata.



-- Samen:

zur Kräftigung im Alter, nach langer Krankheit oder bei viel Stress. 1-2 Esslöffel täglich frisch oder getrocknet essen: aufs Brot, im Müsli oder zum Brotbacken verwenden. Oder als Weinauszug (1 Schnapsglas täglich) getrunken.
Da Brennnesselsamen neben ihren vielfältigen Vitaminen (A,B,.C und E), essentiellen Fettsäuren auch einen hohen Proteingehalt haben, sind sie der ideale Start am frühen Morgen. Geröstet, getrocknet oder zu Pulver gemahlen kann man sie im Joghurt, Quark oder in den allbekannten Grünen Smoothies verwenden, ebenso in Salaten oder Saucen. Als Eiweißquelle sind sie auch hervorragend für Sportler und schwer körperlich arbeitende Menschen geeignet. Diese kleinen Kraftpakete, bestückt mit ihren Vitaminen, Mineralien (vor allem viel Kalium, Kalzium, Eisen und Silizium) und pflanzlichen Harmonen, helfen hervorragend gegen Müdigkeit sowie stressbedingte Erschöpfung und verstärken die Konzentrationsfähigkeit.
Doch der Samen der Brennnessel wirkt auch aphrodisierend und kann als Vitalitätstonikum verwendet werden. Die luststeigernde Wirkung der Samen ( vor allem bei Männern) ist schon seit der Antike bekannt. Durch ihre Wirkstoffe erhöhen sie aber auch die Fruchtbarkeit der Frau. Hierfür verantwortlich sind die in den Samen enthaltenen pflanzlichen Harmone sowie der hohe Vitamin-E-Gehalt, die die Blutzirkulation im Becken anregen und aktivieren.


Nebenwirkungen:
In der Regel sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Bei bekannter Histaminintoleranz sollte die Einnahme von Brennnesselprodukten zunächst mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden. In seltenen Fällen kann die Einnahme von Brennnesseltee leichtere Magenschmerzen verursachen. Achten Sie bei der Einnahme bitte immer auf eine zusätzlice Flüssigkeitszufuhr.




Äußerliche Anwendungen:


Äußerlich dienten zerstoßene Nesselblätter, die mit Salz vermengt wurden als Pflaster bei Hautverletzungen oder Hundebissen verwendet und wurden gleichzeitig bei Beulen und Hautschwellungen empfohlen.
Äußerlich wendet man sie auch bei Kopfschuppen und fetting Haar an. Die blutreinigende und entgiftende Wirkung macht man sich seit Urzeiten für Frühjahresskuren zunutze. Die Pflanze enthält Enzyme und pflanzliche Hormone (Phytohormone), die eine Krebsvorbeugende Wirkung haben. Sie senkt den Blutzuckerspiegel, hemmt Entzündungen und lindert Prostatabeschwerden. Die zerstoßende Früchte werden volksmedizinisch äußerlich bei Rheuma und Hautleiden und innerlich als Tonikum und Biostiumulans verwendet.

Besonders mutige Rheumapatienten lassen sich mit der ganzen Pflanze schlagen, um die Reizwirkung des Brennesselgiftes auszunutzen. Bei dieser Methode sollte man jedoch vorsichtig sein, weil es auch zu Überreaktionen auf das Brennesselgift kommen kann.
Im alten Ägypten wurde Brennnessel zur Behandlung von arthritischen Schmerzen verwendet. Die Menschen würden sich mit frischen Brennnesseln auspeitschen, ein Prozess, der als Urtifikation bezeichnet wird, um Rheuma, Lethargie und sogar Cholera zu behandeln. Diese Praxis gibt es seit Tausenden von Jahren. Es wird angenommen, dass das Histamin in Brennnesseln den Körper dazu veranlasst, eine Anti-Histamin-Reaktion auszulösen, die Entzündungen und Schwellungen reduziert, beides Dinge, die Schmerzen im Zusammenhang mit Rheuma und Arthritis lindern.


Tradition und wissenschaftliche Erkenntnisse

Die Anwendung von Brennnesseln für gesundes Haar ist seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verankert. Viele Hausmittel, wie das Brennnessel-Haarwasser oder Spülungen mit Brennnesseltee, sind bis heute beliebt, um Schuppen zu mindern oder den Haarwuchs zu fördern. Inzwischen rückt die Pflanze auch wissenschaftlich immer stärker in den Fokus. Studien deuten an, dass ihre Inhaltsstoffe das Haarwachstum anregen und Haarverlust bremsen können. Da die Pflanze antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften hat, kommt dies besonders der Kopfhaut ebenfalls zugute


Haarwachstum fördern und Haarausfall vorbeugen

Ein zentrales Anliegen vieler Betroffener ist die Vorbeugung und Minderung von Haarausfall. Die Brennnessel greift hier mehrfach an: Zum einen wird die Durchblutung der Kopfhaut bei äußerlicher Anwendung angeregt, sodass mehr Nährstoffe und Sauerstoff an die Haarfollikel gelangen . Zum anderen hemmt Brennnessel-Extrakt nachweislich das Enzym 5-alpha-Reduktase, das Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt - ein Hormon, das beim androgenetischen Haarausfall eine wichtige Rolle spielt]. Weniger DHT bedeutet eine Schonung der Haarwurzeln und kann den Haarzyklus stabilisieren. In einer klinischen Untersuchung mit 120 Personen reduzierte brennnesselhaltige Haarpflege den Haarausfall signifikant, was den wissenschaftlichen Hintergrund weiter untermauert.

Weiterhin kann die Brennnessel chronische Mikroentzündungen an der Kopfhaut lindern. Antioxidantien und Flavonoide wirken beruhigend und fördern eine gesunde Umgebung für das Haarwachstum. Das Ergebnis: kräftigere, widerstandsfähigere Haare und ein sichtbar vollerer Ansatz.


Gesunde Kopfhaut: Schuppen, Seborrhoe und fettiges Haar

Neben der direkten Wirkung auf die Haarfollikel unterstützt die Brennnessel auch die Kopfhautgesundheit. Eine gestresste oder schuppige Kopfhaut profitiert von den vitamin- und mineralstoffreichen Inhaltsstoffen der Pflanze, die Feuchtigkeit spenden und gleichzeitig überschüssige Hautschüppchen entfernen. So kann sich das Kopfhautmilieu stabilisieren, und Schuppen haben weniger Chancen. Dank entzündungshemmender Komponenten klingen Rötungen und Irritationen ebenfalls ab.

Wer unter fettigem Haar oder Seborrhoe leidet, findet in der Brennnessel ebenfalls einen Verbündeten. Da das oben genannte Enzym 5-alpha-Reduktase gehemmt wird, reduziert sich oft auch die übermäßige Talgproduktion]. Auf diese Weise bleibt das Haar länger frisch und ein fettiger Ansatz wird gebremst. Zudem wirkt die Brennnessel antibakteriell und bekämpft so Mikroorganismen auf der Kopfhaut, die an Schuppen und Reizungen beteiligt sein können.


Nährstoffschatz Brennnessel: Vitamine und Mineralien für Ihr Haar

Ein Grundpfeiler für die Wirksamkeit der Brennnessel ist ihr Reichtum an Vitaminen (A, C, D, E, K sowie B-Vitamine) und Mineralstoffen wie Eisen, Kalzium, Magnesium und vor allem Silicium (Kieselsäure). Diese Nährstoffe fördern den Zellstoffwechsel von Haut und Haar und liefern die Baustoffe für starke Haarstruktur. Insbesondere Eisen verbessert die Sauerstoffversorgung der Haarwurzeln und beugt diffusem Haarausfall vor. Silicium (Kieselsäure) ist als Schönheitsmineral für dickes, elastisches Haar bekannt. Die Brennnessel liefert außerdem hochwertige Proteine, die als Grundlage für Keratin - den Hauptbestandteil des Haars - dienen.

Wer diese Pflanze regelmäßig nutzt, ob äußerlich oder innerlich, kann von ihrer ganzheitlichen Versorgung profitieren. Geduld zahlt sich dabei aus: Nachhaltige Ergebnisse zeigen sich meist nach einigen Wochen, wenn Haarwurzel und Kopfhaut allmählich von der Nährstoffdichte profitieren.


Bewährte Anwendungen in der Haarpflege

Die vielseitigen Vorzüge der Brennnessel lassen sich auf unterschiedliche Art erschließen. Ob als Haarwasser, Shampoo oder innerlich als Tee - für jeden Bedarf gibt es geeignete Anwendungsmöglichkeiten.

Brennnessel-Haarwasser:
Ein alkoholischer oder auf Essigbasis hergestellter Auszug, direkt auf der Kopfhaut einmassiert. Diese regelmäßige Anwendung regt die Durchblutung an und versorgt die Haarwurzeln mit wertvollen Wirkstoffen.

Brennnessel-Shampoo:
Besonders beliebt bei schnell fettendem Haar oder empfindlicher Kopfhaut. Es reinigt sanft, spendet Vitamine und Mineralien und wirkt stabilisierend auf den Talgfluss.

Brennnessel-Spülung:
Ein konzentrierter Sud aus Brennnesselblättern als Rinse nach dem Waschen kann Schuppen reduzieren und für frischen Glanz sorgen]. Ideal auch zur Talgregulierung.

Brennnessel-Tee (innere Anwendung):
Unterstützend von innen, indem Vitamine, Eisen und Silicium aufgenommen werden. Der Tee fördert den Stoffwechsel und kann das Haarwachstum insgesamt positiv beeinflussen.

Die Kombination aus äußerlicher und innerlicher Anwendung hat sich bewährt, um von allen Seiten für starke, vitale Haare zu sorgen.


Fazit: Kraftquelle Brennnessel für Haar und Kopfhaut

Die Brennnessel ist in der Haarpflege ein wahres Multitalent. Sie fördert das Haarwachstum, indem sie die Durchblutung steigert und hormonell bedingtem Haarausfall entgegenwirkt. Gleichzeitig reguliert sie die Talgproduktion, reduziert Schuppenbildung und beruhigt die Kopfhaut dank ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften. Ob als Spülung, Haarwasser, Shampoo oder Tee: Ihre Nährstofffülle an Vitaminen, Mineralien und Proteinen stärkt das Haar von der Wurzel bis zur Spitze. Wissenschaftliche Studien und traditionelle Erfahrungen decken sich und zeigen, dass Brennnessel-Anwendungen ein natürlicher Weg zu kräftigem, gesundem Haar sein können. Probieren Sie es aus und erleben Sie die Wirkung dieser erstaunlichen Pflanze selbst!


Sonstige Verwendung von Brennnessel

In der Vergangenheit wurden die Wurzeln der Brennnessel zum Gelbfärben von Stoffen verwendet, genau wie aus den Fasern der Stiele Nesseltuch gefertigt wurde. Die Brennnesseln versorgten die Menschen damals mit Fasern zum Weben von Stoffen, Leinen und Papier. Brennnesseln sind eine so starke Faser, dass bei der Ausgrabung von 2000 Jahre alten Gräbern noch intakte Kleidung aus Brennnessel zutage gefördert wurde. Dies spricht für die Stärke und Kraft der Brennnessel, Gesundheit und Widerstandskraft in unsere Zellen zu integrieren.
Nesseltuch wird auch heute noch angeboten, allerdings besteht diese Stoffart jetzt weniger aus Brennnesseln, sondern aus beigefarbener, ungebleichter Baumwolle.




Brennessel in der Homöopathie







In der Homöopathie wird die Brennnessel bei Juckreiz, Nesselsucht, nesselartigen Hautausschlägen und allergiebedingten Hautbeschwerden verwendet. Verwendung findet hier jedoch ausschließlich die kleine Brennnessel (Urtica urens). Die Große Brennessel (urtica dioicum) wird eher bei rheumatischen Beschwerden, Protatabeschwerden bei Nännern, Harnwegerkrankungen und zur Unterstützung der Milchbildung bei Frauen eingesetzt. Homöopathische Darreichungsformen sind Tinkturen oder Globulis in der Potenzen C5 bis D6.

Bei wem kann die Brennessel angewendet werden?:

Uritca dioicum (Große Brennessel) wird eingesetzt zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden sowie bei Schmerzen, die bei Wärme schlimmer werden. Das Mittel wird außerdem zur Durchspülungstherapie bei Infekten der Harnwege wie unter anderem Blasenentzündung (Zystiitis) als Teedroge verwendet. Außerdem wirkt es auch bei Beschwerden der weiblichen Brustdrüsen während Schwangerschaft und Stillzeit.
Bei gutartiger Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) kann das Mittel zur Besserung der Beschwerden beim Wasserlassen [Pollakisurie, Dysurie] führen. Das Mittel wirkt leicht harntreibend,schmerzstillend und entzündungshemmend.

Wo wirkt es?
Die Hauptangriffspunkte des Arzneimittels sind der Bewegungsapparat sowie die Harnorgane.

In welchem Alter?:
Prinzipiell kann das Mittel in jeder Altersklasse angewendet werden, die Beschwerden, bei denen es Linderung verschafft, sind jedoch vor allem bei Erwachsenen zu finden. Grundsätzlich ist aber auch die Anwendung bei Kindern problemlos möglich.
Das Mittel sollte bei Wassereinlagerungen (Ödemen) nicht eingesetzt werden, ebenso wenig bei Herzschwäche oder bei Nierenproblemen, also bei Erkrankungen, bei denen die aufgenommene Wassermenge begrenzt werden muss.

Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.


Hauptbeschwerden

Zur unterstützenden Arzneimitteltherapie wird Uritiva dioicum bei rheumatischen Beschwerden der Gelenke, die mit Nesselsucht [Urtikaria] wechseln und sich durch Kälteverschlimmern, eingesetzt werden. Bei stillenden Frauen kann das Mittel zur Unterstützung der Milchbildung (Laktation) bei starker Absonderung der Schleimhäute Linderung verschaffen. Veränderungen des Hautbildesaufgrund von Lebensmittelvergiftungen, sowie periodisch auftretende Beschwerden sind weitere Symptome. Sollte zu diesen Beschwerden noch Atemnot (Dyspnoe) und ein Anschwellen der Gliedmaßen hinzukommen, kann es sich um einen allergischen (anaphylaktischen) Schock handeln . hier muss unbedingt ein Notarzt informiert werden. Beschwerden beim Wasserlassen aufgrund von gutartiger Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) können durch die Einnahme des Arzneimittels gebessert werden. Da das Wachstum der Prostata aufgrund der rein symptomatischen Therapie jedoch nicht beeinflusst wird, sind ärztliche Kontrollen weiterhin notwendig.

Verbesserung:
Reiben, Hinlegen, nach Schweißkontakt.

Verschlechterung:
Nachts, nach dem Baden, bei Rheuma, feuchtkaltes Wetter, Schneewetter, feuchtkalte Anwendungen, Berührung.


Atmungsorgane / Brust / Herz
Uritca dioicum-Patienten leiden unter verminderter Milchbildung bei starker Absonderung der Schleimhäute. Auch nach dem Abstillen kann das Präparat verordnet werden, um den Milchfluss zu stoppen.

Harnorgane
Schwierigkeiten beim Wasserlassen aufgrund von gutartiger Prostatavergrößerung treten bei Uritca dioicum-Patienten, die Globuli werden hier zur unterstützenden Durchspülung bei leichten Harnwegsinfekten eingesetzt

Bewegungsorgane
Zur Besserung rheumatischer Beschwerden am Bewegungsapparat sowie bei Arthritis und Gicht.

Haut
Juckender Hautausschlag (urtikarielles Exanthem) aufgrund von allergischen Reaktionen auch auf Nahrungsmittel quält oft Uritca dioicum-Patienten, außerdem zählen zu den Haut-Symptomen alle Arten von Hautbeschwerden, die einer Reaktion auf Brennnesselkontakt ähneln, wie zum Beispiel Pickelchen, Bläschen, Quaddelbildung, starker Juckreiz und Insektenstiche; Verbrennungen ersten Grades.


Dosierung und Einnahme von Globuli Urtica dioica
Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.



Urtica urens Globuli (Kleine Brennessel)

Das homöopathische Mittel Urtica wird aus der kleinen Brennnessel, Urtica urens hergestellt. Charakteristisch für das Mittel sind die brennenden, stechenden Schmerzen und der Juckreiz, beides tritt bevorzugt auf der Haut auf. Der Sichtbefund ähnelt bisweilen den Bläschen, die von dem Kontakt mit einer Brennnessel stammen. Zu den wichtigsten bewährten Indikationen von Urtica zählen Nesselsucht (Urtikaria), Gicht (Urikopathie) und juckende, brennende Hautausschläge. Als Notfallmittel findet es auch bei Insektenstichen, allergischen Hautreaktionen und Verbrennungen Anwendung. Bei den erwähnten Einsatzgebieten ist eine rein homöopathische Behandlung durchaus möglich, sofern es sich nicht um eine lebensbedrohliche Notfallsituation handelt. Dies ist besonders im Rahmen von allergischen Reaktionen zu beachten, bei welchen ein Arzt zu Rate gezogen werden sollte. Neben der innerlichen Anwendung als Globuli oder Tablette steht für den äußerlichen Gebrauch auch die homöopathische Urtinktur für Einreibungen zur Verfügung.

Bei wem kann die kleine Brennessel angewandt werden?:
Urtica ist ein typisches Mittel für Personen, die an einer Hauterkrankung leiden. Häufig finden sich allergische Neigungen gegen spezielle Nahrungsmittel oder gegen Pflanzenpollen. Urtica kann zu den Notfallmitteln gezählt werden, die bei allergischen Reaktionen eingesetzt werden können. Personen, bei denen solche schon einmal aufgetreten sind, könnten mit Urtica ihre homöopathische Haus- oder Notfallapotheke sinnvoll ergänzen. Wichtig ist auch der Einsatz bei Beschwerden nach dem Verzehr von Meeresfrüchten und Muscheln.
Urtica ist ein kleines Mittel, das vor allem aufgrund der körperlichen Symptomatik verordnet wird und im Unterschied zu vielen anderen homöopathischen Mitteln dabei nicht so sehr auf die Gemütsebene Rücksicht genommen werden muss. Sollten die Gemütssymptome bei einem Alternativmittel jedoch zutreffen, so ist dieses zu verordnen.


Wo wirkt es?:
Zu den organischen Hauptangriffspunkten zählt in erster Linie die Haut, daneben auch Harn- und Geschlechtsorgane (Urogenitalsystem), Leber und Milz.


In welchem Alter?:
Das Mittel wird sowohl in der Kinderheilkunde als auch in der Therapie von Erwachsenen eingesetzt. Bei Kindern ist zum Beispiel der Einsatz nach Insektenstichen gebräuchlich. Einnahme Empfehlungen und Regeln.


Hauptbeschwerden

Charakteristische Leitsymptome des Homöopathikums Urtica sind der stechende, brennende Schmerz, Nesselausschlag und Juckreiz. Typischerweise zeigen sich diese Beschwerden im Rahmen einer allergischen Reaktion, einer Urtikaria, nach dem Verzehr von Schalentieren, bei einem Gichtleiden oder bei anderen rheumatischen Erkrankungen. Ein Charakteristikum des Mittels ist die Periodizität der Symptomatik: Beschwerden können jedes Jahr um die gleiche Zeit auftreten.

Verbesserung:
Besserung durch Reiben und Hinlegen.

Verschlechterung:
Bei Wärme, nach dem Schlaf, nach körperlicher Betätigung, nach dem Baden, nach Genuss von Schalentieren, nach Berührung, beim Liegen auf der rechten Seite. Verschlechterung auch durch Kühle (zum Beispiel kaltes Wasser oder Schneeluft), nach Unterdrückung der Hautausschläge, nach Scharlach, nachts, nach Verbrennungen und bei Rheumatismus.


Kopf:
Schwindel, Kopfschmerzen mit gleichzeitigen Milzschmerzen.

Gesicht:
Hautausschläge im Gesicht, auch Herpes, der vor allem rund um die Lippen auftritt. Urtikaria und allergische Reaktionen mit Manifestationen im Gesicht, so zum Beispiel Schwellungen um die Augen. Ausschläge auch rund um die Augen mit Bläschen an den Lidrändern.


Atmungsorgane / Brust / Herz

Urtikaria und Hautausschläge auf der Brust. Bei stillenden Frauen kann die Milch versiegen, wobei die Brüste aber gleichzeitig anschwellen.

Verdauungsorgane:
Flaues Gefühl im Magen nach dem Essen, Erbrechen durch Unterdrückung der Urtikaria. Werden die Hautausschläge unterdrückt, so können auch Durchfälle auftreten. Milzschwellung.


Harnorgane Scharfer Urin, der Juckreiz verursacht. Neigung zu Nieren- oder Blasensteinen.

Geschlechtsorgane:
Hautauschläge rund um das weibliche Genital, mit starkem Juckreiz und Schwellung. Ausschlag kann vor allem in der Schwangerschaft auftreten. Juckreiz auch beim männlichem Genital, welcher den Schlaf empfindlich stört.

Bewegungsorgane:
Störung des Harnsäurestoffwechsels (harnsaure Diathese), Gichtknoten an den Fingergelenken, Schmerzen und juckende Schwellungen an Oberarmen und der Hand.

Haut:
Typisches Brennen wie durch Nesseln, das besonders stark nach dem Schlaf ist. Hautausschläge und Urtikaria, die sich mit rheumatischen Beschwerden abwechseln können. Starker Juckreiz und Brennen auf der Haut, beides verschlechtert sich typischerweise beim Warmwerden, nach körperlicher Anstrengung, nach dem Baden und bessert sich im Liegen. Typisches Mittel auch bei Insektenstichen, die mit Schwellung und Juckreiz einhergehen. Gutes Mittel bei Verbrennungen, vor allem, wenn diese durch heißes Wasser erfolgt sind.


Allgemeine Informationen zur Dosierung und Einnahme von Globuli

Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 - D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

- Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
- Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
- Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
- Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.


Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette - die in jeder Apotheke zu kaufen ist - in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.


Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.


Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Die Brennnessel ist seit ältester Zeit ein ständiger Begleiter des Menschen, denn überall, wo menschliche Siedlungen errichtet wurden und es Abfallstoffe gab, wuchs auch die Brennnessel. Seit frühester Zeit wurde sie nicht nur als wertvolles Nahrungsmittel, sondern auch als Faserpflanze, Heilmittel und als mächtige Zauberpflanze eingesetzt.




Spirituelle Bedeutung der Brennessel






In der germanischen Mythologie genoss die Nessel ein hohen Wert. Sie war dem Gott Donar bzw. Thor zugeordnet, der für Blitz und Donner zuständig war. Blitze können brennende Feuer entfachen so wie die Brennnessel ein gewaltiges Brennen auf der Haut. Einem Brauch zufolge könne dieser Gott verhindern, dass der Blitz ins eigene Heim einschlägt, solange man Brennnessel bei einem nahenden Unwetter ins Feuer gibt. Doch dieser Gott war auch für die Fruchtbarkeit und die männliche Potenz zuständig. Und so steht die Brennnessel, vor allem aber ihre Samen, dafür, dass die sexuelle Potenz gesteigert und die Samenproduktion bei Männern angeregt wird. Diese enthalten nämlich hormonähnliche Wirkstoffe wie das Sitosterin und zusätzlich noch Vitamin E. Substanzen, die die Körperfunktionen anregen sowie bei Leistungsschwäche und auch chronischer Müdigkeit nützlich sind. Im Mittelalter war es z.B. Nonnen und Mönchen aufgrund der potenzsteigernden Wirkungen der Brennnessel verboten, die Samen zu sich zu nehmen. Aufgrund dieser vitalisierenden Wirkung wurden in den sog. Frauendreissigern die Brennnesselsamen gesammelt und als Kräftigungsmittel genutzt.
Doch es rankten sich noch viele weitere Geschichten im Volksglauben um die Nessel. Sie galt nicht nur als Blitz- und Donnerpflanze, sondern sie wurde auch als Zauber- und Orakelpflanze genutzt. Man verwendete sie in Ställen, um Dämonen abzuschrecken und zu vertreiben und sie sollte vor Anfechtungen des Teufels schützen. Sammelte man Brennnesseln am Gründonnerstag und legte sie auf den Dachboden, sollten sie vor Blitzschlag schützen. Außerdem hieß es, dass eine Brennnesselsuppe, an diesem Tag gegessen, vor Geldmangel schützen solle. Noch heute wird in vielen deutschsprachigen Gegenden am Gründonnerstag eine Suppe aus Brennnesseln oder daraus hergestellte Gemüsekost (z.B. eine Art Spinat) gegessen.

Doch die Brennnessel galt nicht nur als Schutz- und Zauberpflanze, auch ihre Heilkraft waren den keltischen Druiden und auch den griechischen und römischen Ärzten schon bekannt. Sie behandelten mit dieser Heilpflanze die gleichen Beschwerden, bei denen sie auch heute zum Einsatz kommt. Der Name "Königin der Heilpflanzen" hat nicht umsonst seine Berechtigung. So bereiteten die druidischen Ärzte z. B. aus Brennnesselsaft und anderen Pflanzensäften eine wirksame Salbe gegen geschwollene oder tränende Augen oder setzten sie gegen Husten und andere Atemwegerkrankungen ein. Bei Prostataleiden wurde eine Tinktur aus der Wurzel der Pflanze hergestellt, die auch heute noch in der Phytotherapie - neben dem Einsatz von Kürbiskernen - empfohlen wird. Auch Hippokrates, der wohl berühmteste Arzt der Antike, schätzte die Heilkraft der Nessel und setzte sie zur Blutreinigung ein. Eine Kultspeise aus dieser Zeit, die bis heute nicht vergessen ist, sind die kleinen Nesselkuchen oder auch Nesselkrapfen. Es gab nach der langen Winterzeit keine bessere Ernährung als mit dieser Königin der Kräuter, die durch ihre Wirkstoffe und vielfältigen Vitamine nicht nur die Frühjahrsmüdigkeit verjagte, sondern auch unseren Körper entgiftete und den Stoffwechsel anregte.

Die Brennnessel wird dem Mars und dem männlichen Geschlecht zugeordnet und gilt seit jeher als Fluchbrecher. Es heißt, wenn man sie in einem Beutelchen trägt, schützen sie nicht nur für Flüchen, sondern senden diese sogar an ihre Urheber zurück.


Räuchern:

Räuchern kann man mit dem Kraut, der Wurzel, aber auch mit den Samen, entweder als Einzelräucherung oder in einer Räuchermischung. Brennnessel-Räucherungen entfalten einen angenehmen würzig-aromatischen Duft, helfen beim Loslassen, schützen und bringen Energien wieder in Schwung, fördern die Abwehrkräfte. Räucherungen mit der Wurzel werden zum Schutz vor bösen Geistern, Hexen und Magiern angewandt. Im Schamanismus, bei Opferritualen und Heilungszeremonien ist eine Räucherung mit Brennnessel ebenfalls sehr zu empfehlen sowie bei Liebes- und Reinigungsritualen. Brennnesseln lassen sich gut mit Spitzwegerich, Schafgarbe, Löwenzahn oder Gänseblümchen mischen.




Der Geist der Brennessel-Pflanze


Das Geistwesen der Brennessel steht für positive Aggressivität, den Willen durchsetzen, altes zu reinigen, hinter sich lassen, neues Durchsetzen und Ziele verfolgen.
Denn man sieht es der Pflanze ja an. Was kann diese Pflanze nämlich am besten? Sich wehren - eben aufgrund ihrer Brennhaare. Es ist also eine sehr wehrhafte Pflanze. Sie zeigt es doch mit aller Deutlichkeit: "Fass mich nicht an, sonst tue ich dir weh!" Genau das ist es ja! Deswegen stärkt diese Pflanze ja auch die Abwehr bei einem Menschen, der sie konsumiert. Und das sowohl auf der physisches Ebene (Immunsystem) als auch auf der geistigen Ebene. Man wird als Mensch wehrhafter. Denn wie ich auf der Hauptseite dieser Kategorie erklärt habe, wird ja durch das Einnehmen der Pflanze, durch das Überlagern dieses Geistwesen mit dem eigenen Geistwesen eben diese Aspekte des Geistwesen der Pflanze aktiviert, bzw. stärker hervorgehoben.
Jedoch aber, wenn Sie die Pflanze behutsam, vorsichtig und Respektvoll anfassen, dann geht das auch ohne Schmerzen daher - wenn man weiß wie. Wenn man aber ganz grob und rücksichtslos zupackt, dann wird man auf jeden Fall eines besseren belehrt - mit schmerzvollen Stiche!

Wenn man als Mensch also jemand ist, der sich nicht traut sich zu wehren (aus welchen Grund auch immer; meist stecken da bestimmte Ängste dahinter), dann wird dieser Aspekt des "sich wehren können" deutlicher hervorgehoben. Auf diese Weise gelangt in dem Bewusstsein des Menschen das Wehrhafte Verhalten hinein. Ist der Mensch dann wieder einmal in einer Situation, in der er sich wehren müsste, und hat vorher die Brennessel eingenommen, dann kann es (nach regelmäßiger Einnahme) passieren, dass sich der Mensch auf einmal doch traut sich zu wehren. Er weiss nicht wieso, aber irgendwie war dieser Aspekt, dieser Mut, plötzlich da. Stellt er dann fest, dass es gar nicht so schlimm war sich in dieser Situation anders zu verhalten - und geschieht dies öfters - verliert er dadurch mehr und mehr die Angst davor. Dadurch stellt er dann fest, dass er sich doch wehren kann. Je öfter er das macht, desto mutiger wird er. Und irgendwann benötigt er die Brennessel für diese Vorgehensweise nicht mehr, da er nun gelernt hat sich doch wehren zu können. Auf dieser Weise wurde dieser Aspekt in ihm vervollständigt, bzw. geheilt. Somit entwickelt der Mensch dadurch eine positive Aggression. Das Wort Aggression meint nicht ausschließlich "drauf schlagen, rumbrüllen und Gewalt anwenden", sondern eigentlich "zielgerichtetes handeln". Und auf dieser Weise "handeln" kann man ja sowohl im positiven Sinne als auch im negativen Sinne. Negativ wird es, wenn man wirklich "zielgerichtet drauf schlägt". Je weiter es ins negative geht, desto mehr konzentriert sich dieses "drauf schlagen" auf pure Gewaltanwendung mit vollständigen Tunnelblick - ohne dabei zu denken. Im positiven Sinne meint es aber, dass man zielgerichtet handelt, seinen Weg geht, sich traut Dinge umzusetzen und greifbar zu machen - jedoch aber mit viel Weitsicht und klaren Verstand.
Insofern hilft einem die Brennessel Ziele zu erreichen und seinen Willen durchzusetzen, im positiven Sinne. Denn das ist ja das was die Brennessel auch ist. Sie setzt sich durch (indem sie sich stark verbreitet) und kann sich wehren.
Sie sehen also, dass Sie auch auf diese Weise mit pflanzlichen Mitteln ihre positive Aggressionen in Ordnung bringen können. Wenn Sie also der Meinung sind - oder bei sich feststellen - dass ihre Aggressionspotenzial zu niedrig ist, dann kann Ihnen die Brennessel auch dabei helfen. Gerade eben auch für die Männer kann das interessant sein - wenn man eben zuwenig "Männlichkeit" in sich hat.

Aggressionen beseitigen also Hindernisse und Barrieren. damit sich neue Aktivität entwickeln kann (von lat. aggredi = etwas angehen). Die Aggression entfernt das Alte, Hemmende, Verbrauchte, Kraftlose, Überfällige und schafft dadurch Raum für Neues. Sie schafft Klarheit im Umgang mit schöpferischen Tätigkeiten und Schöpfertum generell. Denn Aggression und Schöpferisches Gebaren, gehören untrennbar zusammen. Hierzu gehört natürlich zur eigenen persönlichen Entwicklung und zur Entfaltung der Freiheit - eine positive, das eigene Wesen anpackende Aggression, in Form der Selbstüberwindung zur Entwicklung des "Willens". Das befähigt uns dazu die Führung im eigenen Leben zu übernehmen und sich nicht durch Triebe beherrschen zu lassen. Behindernde Neigungen und Bindungen, können durch den uns zügelnden Willen nicht losgelassen werden und wir neigen zu Ansammlungen von körperlichen und seelischen Schlacken. Also schafft die Brennessel auch den Mut zu Abgrenzung. Man grenzt sich also von "schlechten Dingen", die einem behindern und in dem Weg stehen, ab.
Diese körperliche "Schlacken" (wie man sie nennt) sind z.B generiert durch Fehlernährung (zu eiweißreich, zu üppig), stickstoffhaltige Abbauprodukte, wie Harnsäure, die angereichert im Blut sind, wodurch es zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und durch rheumatische und gichtartige Beschwerden auf der Körperebene kommt. Und hier sehen Sie nun den Zusammenhang zwischen den Geistigen und physischen Aspekt. Im Körper befindet sich Harnsäure, die die Gelenke erkranken lässt, sodass es zur Bewegungseinschränkung kommt. Die Brennessel vertreibt nun - unter anderem . diese Harnsäure. Hier schafft die Brennnessel mit ihrer Aggression also nun die Möglichkeit, erstarrte Strukturen der Seele und des Körpers dynamisch aufzubrechen.
Weiterhin hat die Brennessel durch den hohen Anteil des Element Eisen eine spezifische Beziehung zum Blut. Es ist die von uns ins Blut getragene Aggression, die den Organismus von den alten, unbrauchbaren Stoffen befreit. Bei keiner anderen Pflanze ist der Ausdruck "blutreinigend" so zutreffend wie bei der Brennessel. Das Blut steht ja auch für die Lebenskraft. Deshalb wirkt die Brennessel ja eben kräftigend auf die Lebenskraft, auf die Aggression. Somit ist die Brennessel auch ein hervorragendes Basis- Therapeutikum zur Behandlung von Allergien. Diese sind überschießende Immunreaktionen auf, an sich unschädliche Substanzen. Es ist der Ausdruck einer Abwehr die an einen vermeintlichen Feind gerichtet ist . also ein Zeichen einer fehlgeleiteten Aggression. Die Brennnessel hat die Kraft, durch ihr Wesen die Abwehr wieder ins richtige Verhältnis zu rücken.


Weitere Aspekte der Brennessel:
Die Brennnessel hat ebenfalls einen starken Bezug zu den Tieren. Eben wegen der Aggression der Brennessel und wegen der "Triebhaftigkeit". Aber auch deswegen, weil die Brennhaare der Pflanze aus giftigen Stoffen bestehen, wie Acetylcholin, Serotonin, Armeisensäure, die sonst vor allem im Tierreich vorzufinden sind.

Hier mal ein paar Infos zu diesen Stoffen:


Acetylcholin


Acetylcholin (ACh) ist einer der wichtigsten Neurotransmitter in vielen Organismen, so auch im Menschen. Die quartäre Ammoniumverbindung Acetylcholin ist ein Ester der Essigsäure und des einwertigen Aminoalkohols Cholin.

(..)

Der Anteil an Acetylcholin beträgt im Gift der Hornisse (Vespa crabro) etwa sechs Prozent des Trockengewichts und liegt damit in der höchsten Konzentration vor, die bisher bei einem Lebewesen gefunden wurde. Der Stich der Hornisse wird aufgrund dieser hohen Konzentration als besonders schmerzhaft empfunden. Dabei ist der Stich nicht giftiger als bei anderen Wespen oder bei Bienen (Bienengift), deren Gift jedoch kein Acetylcholin enthält. Auch im Gift der Brennnesseln sowie der Feuerfische und anderer Skorpionfische ist Acetylcholin für die schmerzhafte Wirkung verantwortlich.


Quelle: Wikipedia: Aeetylcholin



Serotonin

Serotonin, auch 5-Hydroxytryptamin (5-HT) oder Enteramin, ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter. Es kommt unter anderem im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut vor. Der Name dieses biogenen Amins leitet sich von seiner Wirkung auf den Blutdruck ab: Serotonin ist eine Komponente des Serums, die den Tonus (Spannung) der Blutgefäße reguliert und zur Blutgerinnung beiträgt. Es wirkt außerdem auf die Magen-Darm-Tätigkeit und die Signalübertragung im Zentralnervensystem.

(..)

Als Produzenten gelten ebenso Pflanzen und höhere Pilze. In den Brennhaaren der Brennnessel ist Serotonin für deren bekannte Wirkung mitverantwortlich. Zu den serotoninreichsten pflanzlichen Lebensmitteln zählen Walnüsse, die über 300 µg/g Serotonin enthalten können. Aber auch Kochbananen, Ananas, Bananen, Kiwis, Pflaumen, Tomaten, Kakao und daraus hergestellte Produkte wie beispielsweise Schokolade enthalten mehr als 1 µg/g Serotonin.

(...)

Im Tierreich ist Serotonin in nahezu allen Spezies anzutreffen. Es ist hier einer der phylogenetisch ältesten Neurotransmitter und kommt, wie auch seine Rezeptoren, im Nervensystem bereits so einfacher Vertreter wie dem Fadenwurm C. elegans vor.

(..)

Stimmung

Zu den bekanntesten Wirkungen des Serotonins auf das Zentralnervensystem zählen seine Auswirkungen auf die Stimmungslage. Es gibt uns das Gefühl der:

- Gelassenheit,
- inneren Ruhe und
- Zufriedenheit.

..

Quelle:
Wikipedia: Serotonin


Ameisensäure

Ameisensäure (nach der Nomenklatur der IUPAC Methansäure, lat. acidum formicicum von formica "Ameise") ist eine farblose, ätzende und in Wasser lösliche Flüssigkeit, die in der Natur vielfach von Lebewesen zu Verteidigungszwecken genutzt wird.

(...)

Der englische Naturalist John Ray isolierte 1671 als erster die Ameisensäure, indem er eine große Anzahl von Ameisen destillierte.

(..) Sie macht ungefähr die Hälfte des Gewichtes der Ameisen aus.

(...)

In der Natur ist Ameisensäure weit verbreitet. Sie wird von vielen Pflanzen- und Tierarten, besonders von Stechimmen, als Bestandteil von Giftmischungen zu Verteidigungs- und Angriffszwecken genutzt.
Ameisensäure ist ein natürlicher Bestandteil von Bienenhonig; je nach Sorte enthält 1 Kilogramm Honig 50 bis über 1000 Milligramm.[10] Ameisensäure ist auch Bestandteil des Tabakrauchs.
Die Raupen des Großen Gabelschwanzes (Cerura vinula) - einer Schmetterlingsart - sowie einige Ameisenarten (Angehörige der Unterfamilie Formicinae) verspritzen zur Verteidigung eine ameisensäurehaltige Flüssigkeit. Einige Laufkäfer-, Skorpion- und Bienenarten benutzen ameisensäurehaltige Sekrete sowohl zu Verteidigungs- als auch zu Angriffszwecken. Bei einigen Quallenarten ist Ameisensäure Bestandteil des Giftes der Nesselkapseln.
In den Brennhaaren der Brennnesseln befindet sich ein Nesselgift, das unter anderem Ameisensäure und Natriumformiat enthält.
Im menschlichen Organismus entsteht Ameisensäure neben Formaldehyd bei der Metabolisierung von Methanol. Ameisensäure ist biologisch leicht abbaubar.

Quelle: Wikipedia: Ameisensäure




Ein dichter Brennnesselbestand riecht an heißen Sommertagen her würzig und erinnert an den Geruch von Tieren.
Die Blüten, die als Ähren herunter-hängen erinnern an Raupen, und verleihen der Pflanze einen tierhaften Charakter.
Die Triebkraft zur Bewegung und Veränderung ist normalerweise den Tieren zuzuschreiben. Doch auch die Brennnessel besitzt diese Eigenschaften und drückt sie durch Willenskraft und Durchsetzungskraft aus. Die Brennnessel eignet sich daher besonders gut für Menschen, denen es an diesen Eigenschaften fehlt.

Zusammenfassend kann man sagen:

Brennesseln haben eine lange Geschichte in der spirituellen Praxis. Sie werden seit Jahrhunderten als Symbol für Widerstand, Mut und Stärke angesehen. In vielen alten Kulturen wurden Brennesseln als Heilmittel und als Mittel zur Reinigung und Befreiung von negativen Energien verwendet. Brennesseln werden auch oft als Symbol für Erneuerung und Transformation angesehen. Sie werden als Zeichen für Weisheit und Klarheit betrachtet und symbolisieren auch die Fähigkeit, schwierige Situationen zu überwinden. In einigen Kulturen werden Brennesseln als Symbol für Mut und Tapferkeit angesehen, da sie eine schmerzhafte Berührung haben, aber auch eine starke und unzerstörbare Natur haben.
Die Brennnessel wird seit langem auch mit Schutz in Verbindung gebracht. Versuchen Sie, sich gedankenlos eine Handvoll Brennnessel zu schnappen. Das tut weh! Die Brennessel lehrt also Grenzen kennen zu lernen. Sie verfügt über einen starken, angeborenen Schutzmechanismus, um Eindringlinge fernzuhalten. Der Stich weckt Sie, verlangsamt Sie und lehrt Sie, achtsam an die Ernte heranzugehen und zu ernten.

Der Geist der Brennnessel präsentiert sich als festes, wildes Weib - stark und zäh wie die Fasern der Pflanze. Die Brennnessel-Medizin wirkt tiefgreifend, bricht Stagnation auf und entfernt alte, tote Abfälle aus unserem Körper. Deshalb kann dieses Kraut auch zur Linderung von Verstopfung eingesetzt werden. Die Brennnessel löst alte Muster auf und stellt Verbindungen neu her.

Sie sehen also, Sie müssen keine Tiere oder andere Tierprodukte essen um an Mut und Stärke und positive Aggressionen heranzukommen. Denn so mancher Veganer (vor allem bei den Männern) meint man müsse Tiere essen um "triebhafter" oder "männlicher" zu werden. Angeblich würden man von veganer Ernährung "weich" werden. Nun, dann integrieren Sie doch mal stattdessen die Brennessel in Ihren Ernährungsplan und schauen Sie mal was dann passiert. Denn wie Ich Ihnen nun aufgezeigt habe, hat die Brennessel eben auch dieses "tierische" in sich. Deswegen ja die blutbildene Wirkung (also Kräftigung der Lebenskraft), die Stärkung der Abwehr auf allen Ebenen (Wehrhaftes Verhalten), Förderung des Haarwachstums ("Löwenmähne", die für kraftvolle Männlichkeit steht), Stärkung der Nieren (Beziehungsthemen), Bekämpfung der Frühjahrsmüdigkeit (wieder klar und wach sein) und noch vieles mehr. Es geht also auch vegan. Auch "vegan" kann man "Groß und Stark sein". Der Geist der Brennessel ist da ein möglicher Helfer, sollte es in dieser Richtung mangeln. Geben Sie ihr eine Chance. Viel Erfolg damit!



Quellen:

www.kraeuter-buch.de - Brennessel

www.heilpflanzen.activemedicus.com - Brennessel

www.heilkraeuter.de - Brennessel

www.kraeuterparadies.bayern - Brennessel

www.wildkraeuterspaziergang-mit-judith-wiesbaden.de - Brennessel

zukunft-s-im-puls.de - Brennessel

de.ame-jumells.com - Brennessel

www.globuli.de - Brennessel



Herzlichst,

Sascha Markantelli


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