Gesunde Marmelade ohne Industriezucker - gekocht oder roh, lange haltbar!


Veröffentlicht am 27.5.2023



Ja, Sie haben richtig gelesen.

Es ist möglich auch rohe Marmelade herzustellen, die frei von Industriezucker ist, aber trotzdem sehr lange haltbar ist!

Das hört sich doch gut an, oder?

Ja, es ist möglich gesunde Früchte, Beeren oder auch Obst im Glas OHNE Nährstoffverlust lange zu "speichern". Und nein, dafür benötigen Sie KEINE bedenklichen oder gar schädlichen Konservierungsstoffe!

Tja.. wie geht das jetzt wohl..? :-)

Nun, vielleicht kennen Sie ja schon Rezepte für rohe Marmelade. Man findet da so einiges im Internet. In der Rohkost-Ernährung wird soetwas gern gemacht. Meistens sieht das Rezept wie folgt aus: Man nehme Früchte nach Wahl, z.B. Erdbeeren: püriere diese, weiche ein paar Trockenfrüchte ein (meistens Datteln) und mixe beides dann zusammen. Da Datteln aber nicht großartig gelieren (es sei denn man nehme übermäßige viele um das Ganze fest zu bekommmen), wird meistens Chiasamen hinzugefügt um die Masse fest werden zu lassen.
Ja, kann man auch essen.. ich finde diese Zusammenstellung aber eher weniger gut gelungen. Außerdem tun die Datteln den Erdbeer-Geschmack etwas übertünchen. Und diese Marmelade hält sich im Kühlschrank nur 3 bis 4 Tage. Denn nach spätestens einer Woche fängt die Masse an zu gären. Schimmeln kann es meistens nicht nicht, weil Datteln ja auch Zucker enthalten, aber wie das nunmal so ist wenn man zuckerhaltige Früchte in ein Gefäß luftdicht abschließt.. es fängt an zu gären. Denn die Milchsäurebakterien leben ja von Zucker. Und dann haben Sie Alkohol. :-)

Das kann man aber verhindern!
Und damit kann man dafür sorgen das diese gesunde Rohkost-Marmelade eigentlich fast nicht "schlecht" werden kann.

Ich sage deswegen "fast nicht", weil - je nach Zubereitung - diese Marmelade irgendwann doch anfängt zu schimmeln. Naja, gut. Schauen wir uns das Rezept mal an:
Natürlich müssen wir die frischen Früchte auch in diesem Fall mit Trockenfrüchte mixen, vor allem wenn es sich um sehr wässrige Früchte wie Erdbeeren oder Himbeeren handelt. Denn die Masse muss ja fest werden. Jedoch: Warum immer Datteln? Für eine Erdbeer-Marmelade kann man doch auch andere Trockenfrüchte nehmen, die geschmacklich besser passen. Und diese müssen jetzt auch nicht so viel Zucker enthalten, da gleich noch eine andere Zutat hinzukommt.
Doch was passt denn für eine Erdbeer-Marmelade am besten dazu? Nun, wie wär's wenn wir das so ähnlich machen wie die gekochte Variante? Herkömmliche Marmelade, die mit Gelierzucker gekocht wird, enthält Pektin als Geliermittel. Und dieses Pektin kommt aus Äpfeln - also Apfelpektin. Pektin ist der Stoff, der dafür sorgt das die Frucht fest wird. Und das wird dann aus den Äpfeln genommen und mit Zucker gemischt - fertig ist der Gelierzucker. Also verwenden wir für die Rohkost-Varinate:

Getrocknete Apfelringe! Logisch, oder? :-)


Das Rezept sieht dann wie folgt aus:

Sagen wir für eine Menge von

250g Erdbeeren
ca. 50g getrocknete Apfelringe (1 bis 2 Stunden vorher in etwas Wasser einweichen)

Dann alles mixen. Normalerweise sollte das ausreichen um die Masse fest werden zu lassen wie es für Marmelade gewohnt ist. Das heisst, die Masse wird noch etwas fester wenn sie einige Stunden im Kühlschrank gestanden hat.

Doch bevor Sie das tun, kommt jetzt die "Wunderzutat" hinzu!

Und das ist....

..

Xylit.


Richtig, Xylit.. auch Birkenzucker genannt. Denn Xylit wirkt unter anderem anti-bakteriell. Und zwar richtig gut! So gut, das man damit auch kein Hefe-Teig backen kann, denn Xylit unterdrückt das Wachstum von Hefe-Bakterien. Auch hilft es nachweislich bei Karies, bzw. es verhindert das Wachstum von Karies-Bakterien. Deswegen mischen einige Zahnpasta-Hersteller (meistens Naturkosmetik-Hersteller) unter anderem eben auch etwas Xylit unter ihre Mischung.

Das bedeutet also:

Fügen Sie in der Erdbeer-Masse gute 4 Esslöffel Xylit hinzu und rühren das Ganze gut um. Dann füllen Sie alles in ein entsprechend großes Schraubdeckelglas und stellen es für einige Stunden im Kühlschrank.

Fertig ist die perfekte Rohkost-Marmelade, die (fast) nicht schlecht werden kann. Denn Xylit verhindert jetzt das Wachstum von Milchsäurebakterien. Und der Zucker aus den Trockenfrüchten und auch aus den Früchten selber - und auch Xylit natürlich - verhindert das Wachstum von Schimmelbakterien. Theoretisch gesehen kann diese Mischung daher eigentlich nicht schlecht werden. Es kommt auch darauf an wie sauber Sie gearbeitet haben, bzw. ob das Glas auch richtig sauber war. Aber aus irgendein Grund fängt diese Marmelade nach ca. 3 bis 4 Wochen dann doch an leicht zu schimmeln. Naja, aber besser als nur 3 bis 4 Tage, oder? Probieren Sie es aus. Einmal habe ich diese Marmelade erst nach 2 Wochen komplett aufgebraucht - und sie war immer noch gut.

Mit Hilfe von Xylit können wir also Rohkost-Marmeladen konservieren. Und Xylit ist recht unbedenklich, ja, teilweise sogar irgendwo etwas gesund. Denn Xyit enthält im Vergleich zu normalen Haushaltszucker 40 Prozent weniger Kalorien und beeinflusst auch den Blutzuckerspiegel nicht und damit auch nicht den Insulin-Ausstoß! Es schmeckt genauso süß - also 1 zu 1 - wie der normale weisse Haushaltszucker. Jedoch ist dieser Süßgeschmack, wie finde, etwas angenehme. Allerdings muss man hier etwas aufpassen, denn große Mengen Xylit können leicht abführend wirken. :-) Doch solange Sie sich dieses Zeug nicht "kiloweise" reinhauen, ist alles gut. :-) Naja, es sei denn Sie gehören zu den Menschen die Xylit aus irgendwelchen Gründen nicht so gut vertragen, denn dann können Sie schon bei kleineren Mengen Verdaungsprobleme bekommen. Damit sind diese Rezepte hier leider nichts für Sie.

Weiterhin es gibt auch ein anderen Nachteil: Xyit kostet einiges mehr als normaler Zucker. Diese Rohkost-Marmeladen werden in der Herstellung somit etwas kostspieliger werden. Aber naja.. dafür haben Sie dann aber wirklich richtig gute qualitätiv hochwertige Marmelade. Wirklich, besser wie so kann man es nicht mehr machen.

Und vielleicht noch ein anderer Hinweis: Ersetzen Sie Xylit nicht mit Erythrit. Erythrit wirkt zwar auch anti bakteriell, aber nicht in dem Maße wie Xylit. Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert, aber es kann sein das man mit Erythrit die Rohkost-Marmelade nicht so gut konservieren kann.


Auf jeden Fall kann man jetzt so verschiedene Marmeladen herstellen. Statt Erdbeeren können Sie auch Himbeeren benutzen, oder auch andere Beeren und Früchte. Und Sie können sich auch immer aussuchen was für Trockenfrüchte Sie verwenden wollen. Es muss nicht immer getrocknete Apfelringe sein. Was auch gut geliert ist zum Beispiel getrocknete Aprikosen, oder getrocknete Feigen. Jetzt kann ich Ihnen natürlich nicht für alle Früchte und Trockenfrüchte die Mengenangaben angeben. Denn ich habe auch noch nicht alle möglichen Kombination durch probiert. :-)


Aber ein paar Beispiele kann ich Ihnen geben.

Bei

250g Himbeeren

können Sie ebenfalls

50g getrocknete Apfelringe

oder

ca. 60g getrocknete Aprikosen oder Feigen dazu geben. Vorausgesetzt wenn Ihnen diese Kombination zusagt.


Bei

250g Brombeeren

würde ich tatsächlich

ca. 60g getrocknete Aprikosen dazu geben.

Wenn Sie wollen können Sie auch Trockenfrüchte kombinieren.

Zum Beispiel

bei

250g Himbeeren

schmeckt vielleicht 30g getrocknete Apfelringe und 30g getrocknete Mango recht gut.

Mango geliert auch etwas.. aber nicht so stark. Deswegen die Apfelringe dazu.

Natürlich müssen Sie bei all den Marmeladen-Variationen auch immer diese 4 Esslöffel Xylit dazu geben!

Wenn Sie mehr Früchte nehmen, z.B. 500g, dann müssen Sie natürlich auch entsprechend mehr Trockenfrüchte und Xylit dazu geben.


Eine Besonderheit stellen Heidelbeeren da!
Denn Heidelbeeren enthalten ebenfalls auch von Natur aus viel Pektin. So viel das Sie keine Trockenfrüchte benötigen - nur das Xylit sonst nix. Denn wenn Sie die Heidelbeeren im Mixer püriert haben, werden Sie feststellen das die Masse jetzt schon anfängt von selbst zu gelieren. Fügen Sie nun noch Xylit hinzu und stellen die Marmelade für 1 bis 2 Stunden im Kühlschrank. Und fertig ist sie schon! :-)

Bei Johannisbeeren verhält sich das ähnlich - aber es kann sein das Sie hier etwas Trockenfrüchte benötigen, z.B. Mango.

Ja, und das war's.
So macht man richtig gesunde Rohkost-Marmelade, die noch vollgepackt mit Vitaminen, Antioxidantien und anderen Vitalstoffen ist!


Doch halt.. das war es noch lange nicht.

Natürlich können Sie das auch mit Obst machen!

Apfelmus, Birnenmus, Bananenmus..geht auch alles. :-)

Ja, richtig. Für Apfelmus benötigen Sie keine Trockenfrüchte.. oder vielleicht ein wenig getrocknete Ananas, oder ein wenig getrocknete Apfelringe oder so. Denn wie weiter oben gesagt - Äpfel enthalten ja auch den Gelierstoff Pektin. Einfach nur je nach Menge entsprechend viel Xylit reintun. Man kann hier auch ein wenig nach Gefühl gehen. Nicht zu wenig.. aber auch nicht zu viel. Und tatsächlich ist es so, das dieser Apfelmus sogar auch recht lange haltbar ist - zumindest hat er bei mir locker 4 Wochen überstanden. :-)

Bananen werden nach dem Mixen fast flüssig. Hier benötigen Sie auch Trockenfrüchte nach Wahl, z.B. Mango passt gut, oder auch Apfelringe.

Ja, ist doch super, oder?


Dann vielleicht noch ein Wort zu der gekochten Variante: Auch hier können Sie statt normalen Zucker, bzw. Gelierzucker auch mit Xylit arbeiten. Das heisst also, Sie nehmen keinen gekauften Gelierzucker, sondern stellen sich Ihr eigenes Gelierzucker zusammen. Und dazu benötigen Sie noch reines Apfel-Pektin-Pulver. Das gibt es in manchen Bioläden oder Reformhäuser manchmal zu kaufen, oder aber Sie beziehen es über Amazon.de. Hier eine Auswahl an diesen Produkten: Apfelpektin-Pulver bei Amazon

Wieviel Pektin-Pulver Sie für z.B. 1 kg Früchte brauchen steht auf der Verpackung drauf. Das rühren Sie dann in die gekochten Früchte oder Beeren, und dann geben Sie noch Xylit hinzu. Von der Menge hier brauchen Sie nicht so viel als wenn Sie Zucker nehmen würden. Bei 1 Kg Früchte würde ich vielleicht 100g bis 150g nehmen oder so. Ich sage deswegen "würde", weil ich das meistens per Augenmaß mache und daher nicht wirklich sagen kann wieviel Gramm ich verwendet habe. :-)
Auch hier gilt: Nicht zu wenig, sonst konserviert es nicht richtig, aber auch nicht zu viel, denn sonst wird es zu süß.

Soo.. und das war's eigentlich schon... oder eben nur "fast"..

Denn tatsächlich möchte ich dann noch auf eine weitere coole Idee hinweisen. Man kann so nicht nur Rohkost-Marmelade machen, oder Obst-Muse, sondern auch Rohköstliche Sirups! Aber auch richtig tolle gesunde Sirupe.
Nun, zunächst können Sie einfach Früchte oder Obst - Sirupe machen, indem Sie einfach weniger Trockenfrüchte reingeben, vielleicht teilweise sogar gar keine, sondern stattdessen einfach Xylit. Somit wird das ganze eher leicht flüssig und kann dann zum Süßen als Sirup-Variante benutzt werden. Aber was ich jetzt eigentlich im Kopf habe ist die Idee Wildpflanzen- Sirupe zu machen. Nun, kennen Sie das bekannte "Löwenzahn-Sirup" - Rezept? Das findet man auch zu Hauf im Internet. Die Idee ist, Sie sammeln Löwenzahn-Blüten, lassen sie für 1 bis 2 Stunden im Wasser liegen, kochen dieses etwas auf, und lassen das Ganze dann über Nacht oder 8 Stunden stehen. Dann sieben Sie die nun dunkelgelbe Flüssigkeit ab und kochen diese Flüssigkeit mit viel Zucker zu einem Sirup ein.

Nun, Sie erahnen schon das dadurch zwar eine Art ganz leichter Löwenzahnblüten-Geschmack mit reinkommt, aber die gesundheitlichen Stoffe und die Wirkung von Löwenzahn sind somit weitesgehend hinüber. Doch wenn Sie das Ganze nun Rohköstlich machen.. so wie eben beschrieben.. tja.. dann haben Sie eine echten supergesunden Löwenzahn-Sirup, der ebenfalls längere Zeit haltbar ist! Trotzdem ist die volle Wirkung der Löwenzahn-Pflanze erhalten geblieben. Sie haben also die Löwenzahn.Wirkung in einem Glas "gespeichert". :-) Ja, wirklich. Wenn Sie diesen Sirup essen, dann ist es fast so als würden Sie von einer frischen Löwenzahn-Pflanze essen. Die supergesunde Wirkung bleibt nahezu vollständig erhalten. Somit können Sie Ihr Joghurt, Müsli, Kuchen, Smoothies, was auch immer, mit der Zugabe von etwas Löwenzahn-Sirup qualitativ gesundheitlich aufwerten. Und es muss nicht nur Löwenzahn sein. Sie können auch Brennessel-Blätter, Löwenzahnblätter, oder irgendwelche anderen Pflanzen oder Wildpflanzen-Teile verwenden. Das ist doch mal eine tolle Idee, oder?

Ok, hier dann mal ein Beispiel-Rezept:


1 handvoll Löwenzahn-Blüten
200 ml Wasser Trockenfrüchte nach Wahl (vorher 2 bis 3 Stunden einweichen)
hier eignet sich geschmacklich Ananas gut, oder Mango, oder auch Apfel
von der Menge her etwas weniger wie bei einer Marmelade, vielleicht 30g oder so
2 gute EL Xylit


Also, Sie pürieren die (vorher abgewaschene) Löwenzahn-Blüten zusammen mit dem Wasser und sieben das Ganze dann durch. Dann mixen Sie die Flüssigkeit mit den Trockenfrüchten. Dann geben Sie das Xylit dazu und mixen nochmal alles gut durch. Fertig ist der supergesund Löwenzahnblüten-Sirup.
Diesen füllen Sie dann in ein Schraubdeckelglas und bewahren diesen im Kühlschrank auf.
Da hier keine frischen Früchte verwendet werden, sondern nur die Trockenfrüchte und Xylit, muss diese Masse etwas mehr mit Xylit gesüßt werden, denn sonst schimmelt dieser Sirup schon nach ein paar Tagen.
Was ich festgestellt habe: Wenn Sie getrocknete Ananas verwenden - und zwar dieser Ananas, der mit etwas herkömmlichen Zucker gesüßt ist- dann sind Sie auf der sicheren Seite das sich dieser Sirup länger hält. 3 bis 4 Wochen sind locker drin. Natürlich wird diese Mischund dadurch etwas süßer als die Marmelade, aber so ist das nunmal bei Sirup. Das ist ja per Definition so. :-) Sirup soll ja nicht pur zum Löffeln verwendet werden, sondern um andere Speisen zu süßen. Und dafür reichen schon kleinere Mengen aus.

Wie gesagt, können Sie auch andere Pflanzenteile verwenden.

Bei einer handvoll Brennesselblätter
passen vorher eingeweichte Trocken-Aprikosen oder Trocken-Feigen ganz gut.

Auch das wieder alles mixen, so wie bei den Löwenzahnsirup beschrieben.

Sie können auch Gänseblümchenblüten verwenden. Hier passt vielleicht etwas Mango dazu. Dann würde ich aber einen halben bis 1 EL Xylit mehr verwenden, da Mango nicht so viel Eigenzucker enthält.

Lassen Sie Ihrer Kreativtät freien Lauf. Alles was wirklich geht, was schmeckt und auch wirklich gesund ist, das funktioniert. Natürlich sollten Sie dann schon Ahnung haben was an Wildpflanzen essbar ist und was nicht. :-) Ansonsten können Sie natürlich auch aus anderen Pflanzenteilen ein Sirup machen.


Ja dann, viel Spass dabei, lassen Sie es sich schmecken und bleiben und werden Sie gesund. :-)



Herzlichst,

Sascha Markantelli




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